Dienstag, 31. Juli 2012

50. und 51. Etappe

Als ich vom Wäsche waschen (und WLAN) zurück auf dem Zeltplatz war, hat mich Shular damit überrascht, dass wir von Mike und seiner Familie (unseren Nachbarn auf dem Zeltplatz) zum Essen eingeladen sind. Das Abendessen war sehr gut und viel. Es gab gebackene Kartoffeln mit Schinken und Käse dazu Hühnchen. Shular hat den Dollar für die gemeinsamen Einkäufe zurück bekommen. Da er keinen Kocher dabei hat, hätte aufteilen der Nudeln und der Tomaten keinen Sinn gemacht.

50. Etappe
Shular und ich
Ich habe entschieden weiter nach Norden zu fahren. Shular blieb auf der ACA Northern Tier, die eher nordöstlich verläuft. Daher haben wir uns am Morgen mit einem Abschiedsfoto getrennt.
Lake Ontario, Fair Haven State Beach
Als erstes bin ich noch zum Strand gefahren um dan Lake Ontario wenigsten einmal aus der Nähe gesehen zu haben. Die Großen Seen sind zusammen im übrigen etwas mehr als so groß wie die Ostsee (und größer beim Volumen).
Danach ging es dann nach Oswego. Dort habe ich dann "aufgeben" und mir einen neuen Hinterreifen - Continental Gatorskin für 67 USD inkl. Schlauch und Montage - gekauft.
Mein neuer Hinterreifen
Außerdem habe ich entschieden, dass ich nach dem nächsten Platten im Hinterrad den direkten Weg nach Boston nehme und nicht mehr durch Vermont und New Hampshire fahre.
Anschließend führte die Strecke vorbei an einem Atomkraftwerk (ich habe mal sicherheitshalber keine Bilder gemacht, nachdem man hier keine militärischen Anlagen oder Gefängnisse fotografieren darf) nach Norden auf der 3. Die Strecke war, obwohl parallel zum See, sehr wellig. Dadurch wird der Rhythmus ständig gebrochen und man wird verleitet die Abfahrten zu langsam runterzurollen.
Seltsame Verkehrschilder
Auf der Strecke kamen ständig Zeltplätze und da ich irgendwann keine Lust mehr hatte, habe ich einfach am Colonial Court Sandy Creek angehalten. Der Zeltplatz war etwas günstiger als der eigentlich geplante State Park (in dem ich 4 USD dafür bezahlen müsste, dass ich nicht in New York State wohne). Allerdings gab es für 17 USD weder WLAN noch Strom.

(english paragraph)
Shular stayed on the ACA Northern Tier and I went straight to Oswego. We both thier heading for a bicycle store, but in different towns. He needed a new derailer cable. I gave up and finally bought a new tire, a Continental Gatorskin. The guys from Murdock's Bikes were helpful and did not charge me labor for changing the tire. That's there rule, they do not charge tourists labor as they have seen it in Germany.
The new tire feels better than the old one and has a flat protection. I hope that I can run this tire until the next spring. Let's see how it goes. My first experience is not too good. The tire is a little to soft. But so far I did not have a new flat
My way continued north on 3. The road was going up and down not allowing to cycle a constant pace. For the first time on my trip, I simply stop at a campground (there are dozens next to 3), checked the price and decided to stay (Colonial Court CG Sandy Creek, 17 USD).

71.47 km in 3:49:53 (=18.65 km/h)

51. Etappe
Ich habe unter Bäumen gezeltet und es ist nicht besonders kalt geworden, daher gab es am Morgen keinen Tau. Das war sehr angenehm. Ich hätte sogar um 8 losfahren können, habe dann aber erstmal die Schaltung anders eingestellt. Beim Stopp im Radladen gestern musste unbedingt die Schaltung eingestellt werden, leider wurde sie auf hochschalten optimiert, so dass die obersten Gänge gesprungen sind. Ich mag es lieber, wenn die Schaltung sauber runterschaltet und man beim hochschalten ggf. den Schalthebel etwas weiter drücken muss, bis die Kette aufs nächste Ritzel springt. So habe ich sie dann auch eingestellt. Perfekt ist es aber noch nicht.
Zelten unter Bäumen
Es ging dann zunächst weiter nach Norden auf der 3 parallel zum See. Auf den ersten 30 km gab es guten Rückenwind, so dass ich ganz ordentlich ins Rollen kam. Danach ging es östlich weiter nach Watertown, wo ich mal wieder einen ALDI gefunden habe. Watertown war etwas größer und scheint ein Verkehrsproblem zu haben, dadurch hat es etwas länger durch die Stadt gedauert.
Danach ging es dann östlich Richtung Adirondack Mountains. Kurz vor Beginn des Parkes habe ich beim Adirondack 1000 Islands Campground gestoppt. Hier gibt es für 25 USD WLAN und beheizten Indoor Pool aber keinen Strom.
Ich bin inzwischen vom Camp-Manager gewarnt worden, dass ein Gewitter bevorsteht. Es hat auch schon angefangen zu donnern, was ich anfänglich für Gefechtsübungen im nahe gelegenen Fort Drum gehalten habe.

(english paragraph)
I continued on 3 with good tailwind for the first 20 miles. Then the road turned east and the tailwind becomes cross wind. I reached Watertown; stopped at ALDI; checked for a good campground not to far and decided for Adirondack 1000 Islands Campground (a former KOA). The day was easy. I reached the campground at 3 and had some time left for blogging and so. The WiFi at the campground is good, but there is no electric hook-up at my tent-site.
Currently I am sitting in my tent, since we expecting rain and thunderstorms. The camp-manager explicitly warned me and weather.com has a thunderstorm warning till 8 pm.
Update: 7:58 pm it starts raining. There are some lightnings but no thunderstorm warning anymore.

95.77 km in 4:28:14 (=21.42 km/h)

Update: Die Gewitterwarnung ist aufgehoben, aber es hat 2 vor 8 angefangen zu regnen.

Montag, 30. Juli 2012

49. Etappe

Gestern Abend habe ich auf dem Campingplatz noch Schuler Shular getroffen. Anja hatte mir bereits davon erzählt, dass er plant es bis nach Macedons zu schaffen. Als ich dann vom WLAN zurück war, habe ich ihn gleich mit "You must be Shular!" begrüßt. Wir haben dann einen Donut zusammen gegessen und entschieden am nächsten Tag zusammen nach Fair Haven zu fahren. Ich konnte ihn zu einer Abweichung von der ACA Northern Tier, der er wie Robert seit Seattle folgt, überreden um zum einen in Lyons den ALDI aufzusuchen und zum anderen ein paar Meilen zu sparen.
Camping unter einem Dach - der Asphalt war etwas hart

49. Etappe
Am heutigen Sonntag ging es also zunächst auf dem Erie Canal Trail entlang des Kanals nach Palmyra. Der Trail ist wie üblich nicht asphaltiert, rollte aber einigermaßen. In Palmyra sind wir dann auf die NY SR 31 bzw. den Radweg 5 gewechselt und weiter nach Lyons gefahren. Dort haben wir bei ALDI gestoppt und auch gleich einiges gegessen. Ich habe mir ein paar Himbeeren gegönnt. Außerdem haben wir gewürfelte Tomaten, Wiener und Nudeln für das Abendessen gekauft.

Danach ging es auf dem US Hwy 14 weiter nach Norden Richtung Lake Ontario. Ich glaube das war auch ein Radweg - vielleicht 19? In Alton haben wir dann eine ausführliche Mittagspause gemacht und sind dann nach Nordosten weitergefahren. 10 km vor dem Ziel hatte ich den üblichen Platten im Hinterreifen. Vielleicht kaufe ich mir doch noch einen neuen Hinterreifen.
Shular ebenfalls mit Bob Yak

Dank Shulars Pumpe ließ sich der Hinterreifen ziemlich schnell aufpumpen. Die letzten Meilen, eigentlich die letzten 50 der 80 km seit Lyons, ging es ziemlich auf und ab. Alles keine langen Anstiege, aber deutlich steiler als in Wisconsin, Michigan oder Ontario.

Hier in Fair Haven campen wir auf zusammen - des halbierten Preises wegen - für je 11.37 USD auf dem Fair Haven Beach State Park, allerdings - ebenfalls des Preises wegen - ein Stück entfernt vom Strand. Ich habe es auch noch nicht zum Strand geschafft sondern bin nach dem obligatorischen Duschen direkt zum Wäsche waschen zurück nach Fair Haven gefahren. Hier gibt es auch Free WiFi, welches mal wieder auf dem Campingplatz fehlt.
Heute war mal eine Rasur fällig

(english paragraph)
Since Anja mentioned already that Shular is on the way to Macedons, I was able to greet him with "Hey, you must be Shular". We shared two donuts and decided to cycle together to Fair Haven, NY. Instead of following the ACA Route we went through Lyons to stop at ALDI. (In the morning I had to went to McDonald's to check, whether ALDI opens on Sunday or not.)
After Lyons we continued north on Hwy 14 and then followed the ACA Northern Tier to Fair Haven. I had the usual flat in the back wheel, but we arrived at 4 at the campground. The Fair Haven Beach State Park is okay for a state park. It does not have WiFi, but the Laundromat, where I do some laundry now, does.

81.30 km in 4:47:43 (=16.95 km/h)

Sonntag, 29. Juli 2012

47. und 48. Etappe

Ich habe auf dem Campingplatz kein Internet und hier im Cafe meine Camera nicht dabei. Die Fotos werden daher später nachgereicht.

47. Etappe
Am Morgen habe ich mich für ausschlafen (also bis 7) entschieden - wenn man schon mal ein richtiges Bett hat. Das Packen ging im Motel natürlich etwas schneller, so dass ich schon kurz vor 9 an der kanadisch-amerikanischen Grenze war. Vorher habe ich noch meinen letzten kanadischen Dollar für einen Pfirsich-Fruchtsaft ausgegeben, mehr war leider nicht zu bekommen.
Außerdem habe ich zum ersten Mal einen Quarter auf der Straße an einem Ort gefunden, wo ich gefahrlos anhalten konnte. Die anderen lagen immer auf stark befahrenen Straßen in der Mitte von Kreuzungen.
Die Einreise zurück in die USA war relativ einfach. Mal wieder ein paar Fragen zu meinen Reisedaten und auch wenn ich versehentlich June und July verwechselt habe, durfte ich passieren. Ein neuen Stempel gab es dieses Mal nicht, ich habe ja schon einen gültigen für die USA.

Danach ging es dann zu den amerikanischen Fällen und zu Lunar Island. (Wie gesagt die Bilder reiche ich nach.) Auf einen Abstieg zum Fuß der Fälle habe ich verzichtet, da ich am Vortag schon nass genug worden bin.
Seltsame Gesten kann man nicht nur in Pisa machen
Auf Lunar Island habe ich mich dafür mit zwei Hippies unterhalten. Ich habe sie gefragt, ob sie hiken, aber leider hitch-hiken sie nur. Ziemlich interessante Typen, die ihr Essen durch das basteln von Schmuck aus "Steinen" (angeblich Meteoriten, aber ich tippe eher auf Schlacke oder Öl-Klumpen) verdienen. Auch mit dem Plan die Appalachen in Rekordzeit abzuwandern, kann ich nicht im Entferntesten mithalten.

Danach bin ich dann gegen 10:30 zur New York State Road 31 Richtung Erie Canal gefahren, der ich auch morgen noch ein Stück fahren werden. Die 31 führt dann weitest gehend parallel zum Canal und lässt sich besser fahren als der nicht asphaltierte Canal Radweg. Ich wollte zu einem Hiker/Biker Campground, dass sind sehr einfach gehaltene, billige Campingplätze, in Middleport. Unglücklicherweise hatte ich die Webseite falsch in Erinnerung und habe nach dem Campingplatz in Medina (dem nächsten Ort) gesucht. Nach einer Stunde habe ich aufgegeben und bin zum nächsten Hiker/Biker/Boater Campground in Holley kurz vor Rochester gefahren. Durch den späten Start und die erfolglose Suche war ich erst kurz vor 8 auf dem Campingplatz. Dadurch habe ich das Konzert am Hafen verpasst.
Erie Kanal kreuzt Fließgewässer
Der Campingplatz war kostenlos, hatte aber Dusche, Toilette usw. Diese waren in einem Pavillon am Hafen untergebracht. Als Biker musste ich etwa 200m weiter östlich campen. Nun habe ich mich vor einigen Tagen über Amerikaner lustig gemacht, die mit den Auto zu den Waschräumen gefahren. Ich habe dann gestern aber selbst zweimal das Rad genommen (siehe auch "Radfahrer fahren Rad oder liegen auf dem Bett"). Auf dem Campingplatz habe ich Robert getroffen der, die ACA Northern Tier von Seattle nach Maine fährt. Wir haben uns etwas übers Rad fahren unterhalten und ein paar Cookies gegessen. Dann habe ich Nuddeln gekocht und Robert hat sich schlafen gelegt. In der Nacht gab es wieder einen Regenschauer.

Ich habe inzwischen 6000 km zurückgelegt.

(english paragraph)
Crossing the Canadian-American border was again no problem, even with mixing up June and July. In contrast Trevor "lost" his pepper spray when he went into Canada.
I used the New York State Road 31. The road is partially parallel to the Erie Canal. The Erie Canal Bike Trail offers several Hiker/Biker campgrounds, which were not found by Google. The NY SR 31 is not completely correct, I actually used the New York Bikeway 5, which is going mostly on the 31.
I tried to find the Middleport campground in Media - of cause with out success. After continuing to Holley, I found a cheap (0 USD!) campground with shower and restrooms. I also run into Robert, who started in Seattle and is going on the ACA Northern Tier to Maine. (The photos follow soon, say within 3 days. There is not WiFi at the campground and I forgot my camera at the tent.) I have now cycled more than 6000 km.

115.58 km in 6:15:08 (= 18.48 km/h)

48. Etappe
Am Morgen des heutigen Samstag (28.07.2012) habe ich mich noch etwas mit Robert unterhalten. Er hat ebenfalls einen Abschluss in Mathematik, hat dann aber anstelle von finiter Mathematik lieber weiter im Bereich der Informatik gearbeitet. Er wollte, auch aufgrund unserer unterschiedlichen Ziele, nicht zusammen fahren.
Ich habe am Morgen die Schaltung nochmal neu eingestellt und alle Reifen aufgepumpt. Der vordere Reifen verlor seit zwei oder drei Tagen etwas Luft. Er ist halt auch schon 7000-8000 km alt und hat bisher noch keinen Platten gehabt. Der Vorderreifen wird halt deutlich weniger belastet.
Die Route führte zunächst nach Rochester. Ich habe erneut die 31 genommen. In Brockport hatte ich mal wieder einen Platten im Hinterrad. Tja, lässt sich nicht ändern, ich hatte mir eine Glasscherbe eingefahren.
In Rochester war ich dann bei einem Fahrradladen, drei neue Schläuche kaufen und Luft aufpumpen. Beim Aufpumpen des Vorderreifen war dann klar, dass der Schlauch ein Loch hat. Also habe ich auch da gewechselt, so dass ich jetzt noch 4 neue Schläuche habe. Dabei habe ich auch den Reifen gewechselt gegen den, den ich in Spirit Lake gekauft habe und schon mal für 500 km auf dem Hinterrad hatten. Für das Vorderrad ist er aber allemal noch gut genug.
Der alte Reifen hat seine Verschleißmarkierung noch nicht erreicht, so dass ich ihn als Reserve weiter mitführe. Er hat allerdings sehr porösen Gummi und - wer Continental 4000 GS kennt, kennt das Problem - löst sich am Rand auf (das Gewebe verliert Fäden, die sich an der Nabe sammeln). Außerdem hat er viele kleinere Einschnitte.
Es gab ein paar mal leichten Nieselregen und 5 km vor dem ziemlich zeitigen Ziel (nur 70 km von Holley entfernt) einen richtig heftigen Regen. Ich habe erneut einen kostenlosen Hiker/Biker/Boater Campground, dieses mal aber ohne Dusche.
Ich bin dann nach dem Regenschauer nochmal zurück in den nächsten Ort um bei Walmart einzukaufen. Daher waren es am Ende 80.84 km in 3:55:21 (=20.61 km/h). Da die Wettervorhersage unklar ist, hat man mir empfohlen im Feuerwehrpavillon mein Zelt aufzubauen. Damit sollte ich vor weiterem Regen gut geschützt sein.
Am Abend habe ich eine Radfahrerin getroffen, Anja, die am Campingplatz aber lediglich Wasser nachgefüllt hat - ihr Zeitplan zwang sie zum Weiterfahren.
Auf den ACA Routes (eine führt entlang des Erie Canals) trifft man halt deutlich mehr Radfahrer. Dafür sind auch alle Anderen, also Campground Manager, Restaurantpersonal, ...) an Radfahrer gewöhnt.

(english paragraph)
Today was a usual day. Some rain, some more rain, a flat in the back wheel and - that's not usual - one in the front wheel. But the front tire was already running for 7500 km without any flat.
I did only 70 km, since here in Macedon is also a free Hiker/Biker/Boater campground. It has only a Portajohn and no showers. I decided that spending money for food is more fun than spending money for campgrounds.
I meet, Anja, another biker. She started in the Midwest and is heading to her university in Burlington, Vermont.

Tomorrow I will go to Lake Ontario, most likely to the Fair Haven Beach State Park.


Verschiedenes (2)
Amerikaner können kein Brot backen
Das ist ein verbreitetes Vorurteil, vor allem in Deutschland. Da ich kein Graubrot mag, kann ich nur für Weißbrot sprechen. Das Weißbrot in amerikanischen Supermärkten ist so gut wie das in französischen, vorausgesetzt es ist frisch. Leider haben die meisten amerikanischen Supermärkte nur zweimal pro Woche frisches Brot anstatt zweimal täglich wie in Frankreich. Wenn das Brot nicht frisch ist, dann wird es in geschlossenen Plastiktüten verpackt. Ich bin der Meinung, dass jedes Brot in einer geschlossenen Plastiktüte sofort unbrauchbar wird, spezielles Toastbrot zum Aufbacken ausgenommen. Es handelt sich also mehr um ein Handling-Problem als eines der Herstellung. Frisches Brot schmeckt auch hier.

Die amerikanische Vorliebe für Pick-Ups
Auch das ein beliebtes Vorurteil einiger Deutscher, die die Geländewagen im dicht bebauten Deutschland noch nicht wahrgenommen haben. Wenn man in Wyoming wohnt, wo viele Autobahnabfahrten auf nicht asphaltierte Straßen führen, dann ist ein Geländewagen aber deutlich angebrachter.
In den liberaleren, städtischeren Gegend, also Kalifornien, Madison (Wisconsin) oder New York State, sieht man mehr kleinere Autos oder Hybridfahrzeug, als in Nevada oder Wyoming. Das ist aber auch eine Frage der Praktikabilität. Am auffälligsten würde ich noch Utah sehen. Dort waren in dem ärmeren Regionen im Südosten mehr 90er-Jahre-Mittelklasse-Limousinen zu sehen, als im dichteren Zentrum. Dort haben dann wieder SUVs dominiert.

Man nimmt zuviel ab beim Radfahren Siehe Franks Blog: Day 37.

Freitag, 27. Juli 2012

Verschiedenes

Große Dürre in den USA
In einigen deutschen Onlinemedien wird über steigende Weizenpreise und verdorrte Felder berichtet. Wenn man die Felder, die ich gesehen habe, richtig fotografiert, dann sieht es wie eine große Dürre aus. Aber: In Nevada, Utah und Wyoming wächst eh kein Weizen, noch nicht mal Gras, ohne Bewässerung. Daher wird es dort auch kaum Ernteausfälle wegen Trockenheit geben. In South Dakota ist der Winterweizen dieses Jahr noch reif geworden. Der Mais sah auch ganz gut aus. Genauso in Minnesota und Iowa, soweit ich das gesehen habe.
In Wisconsin und Michigan gab es verdorrte Felder. Aber das war sehr lokal. Außerdem gab es in beiden Bundesstaaten Regen als ich da war. In Ontario hat man zum Schutz vor Trockenheit Hecken angelegt, die den Wind und damit die Verdunstung reduzieren.
Maisfeld in Ontario
Überhaupt bin ich etwas unzufrieden mit dem Wetter. Seit ich in Wisconsin angekommen bin, hat es 3 mal tagsüber geregnet und mehrmals nachts. Wenn es nachts nicht geregnet hat, gab es Tau der alles nass gemacht hat. Ich weiß jetzt wieder warum ich campen eigentlich nicht mag - in Nevada war das kein Problem.
Ich kann natürlich nicht in die Pflanzen reinschauen. Wenn ein Feld grün ist, dann ist für mich alles okay. Es kann natürlich sein, dass die Erträge durch Wassermangel geringer sind, aber das kann ich nicht sehen.


Ich sollte mich nicht zu sehr übers Wetter beklagen - Frank war heut nur 20 Meilen vom einem Tornado entfernt: Franks 39. Tag


"Radfahrer fahren Rad oder liegen auf dem Bett"
Ich glaube, ich weiß jetzt warum: Es fehlen schlicht die Muskeln um etwas anderes zu tun. Ich habe in den letzten Wochen relativ selten Treppensteigen müssen. Ich dachte zwar die Muskeln sind nicht so verschieden von den Radfahrmuskeln, es fällt mir aber erschreckend schwer. Gestern war ich am Strand und musste danach eine Holztreppe hoch um zurück zum Campingplatz zu kommen. Das war ziemlich anstrengend.
Noch schlimmer war es am Mount Rushmore: Dort musste ich richtig kämpfen, dass mich ein Paar mit zusammen etwa 300 kg nicht überholt.
In Minnesota bin ich am Abend mal einen steilen, asphaltierten Hang hoch gegangen und auch da war ich ziemlich schnell an meiner Leistungsgrenze. Wenn ich zurück in Deutschland bin, dann brauche ich dringend ein ausgewogeneres Training.


Hunde
Frank hatte das neulich auch in seinem Blog. Hunde die auf der Ladefläche von Pick-ups sitzen und beim Umherfahren so ziemlich alles - insbesondere Radfahrer - pauselos anbellen. Das ist ziemlich nervig und laut.
Freilaufende Hunde, die Radfahrer auf Radwegen oder Straßen hinterherjagen, sollten aber auch illegal sein. Jedenfalls brauchen sich die Besitzer nicht wundern, wenn ein solcher Hund als Roadkill endet.


Roadkill
Leider gibt es ziemlich viel davon. In Ontario scheint man es wie in Deutschland umgehend zu beseitigen. Nicht so aber in den USA. Da wird es meist nur auf den Seitenstreifen geschoben. Ich musste daher schon einmal über Haut und Knochen fahren (links ein Auto, rechts nur Schotter, da blieb keine Alternative, es gab keinen Platten deswegen!). Außerdem ist es erschreckend was alles so getötet wird. Neben allen Arten von Nagetieren habe ich in Michigan auch zwei Schildkröten gesehen. In South Dakota waren es zahllose Heuschrecken und in Wisconsin auch Frösche.
Bart und Karoline aus Utrecht (siehe 8. und 9. Etappe) haben zwei Listen geführt, Tierarten die sie lebend bzw. Tod auf der Straße gesehen haben. Die zweite war länger.

46. Etappe

46. Etappe
Es ging heute nach Niagra Falls, Ontario. Der Ort heißt (wie auch der Ort in New York) so wie die berühmten Wasserfälle. Der Tag war geprägt von Regen. Bereits in der Nacht gab es gegen 2 Uhr starken Regen und Gewitter. Da außerdem meine Nachbarn auf dem Zeltplatz gegen 23 Uhr angefangen haben sich zu unterhalten, wurde es eine unruhige Nacht.
Die Gewitter haben dann nachgelassen und es gab immer wieder Regen. Der Campingplatz lag mit 12.5 km Entfernung von Simcoe, und damit vom nächsten Supermarkt und WLAN, zu weit abseits um einen Tag länger zu bleiben. Die Nachbarn wollte ich auch keine weitere Nacht neben mir haben. Üblicherweise bin ich auf den Zeltplätzen eher ein Spätaufsteher, da ich meist erst 30-60 Minuten nach Sonnenaufgang aufstehe.
Da es kein WLAN auf dem Zeltplatz gab wusste ich nicht, wie stark der Regen wird und woher er kommt. Ich bin dann also losgefahren, zunächst Richtung Norden, dann nach Osten. Die eigentlich geplante Straße war leider in Bau und deswegen nur Schotter. Daher habe ich einen kleinen Umweg vor bei am Lake Erie Stahlwerk gemacht. Der Regen hat immer wieder nachgelassen und auch teilweise ganz aufgehört, aber nur um kurze Zeit später wieder einzusetzen. Ich bin etwa zwei Drittel der Strecke im Regen bzw. auf nasser Straße gefahren. Erst ab etwa 11:30 war es trocken.
Ich war gegen 14:00 in Niagara Falls und habe die Campingplätze an der Einfallsstraße abgeklappert. Die Preise lagen bei 40-50 Dollar (inkl. WLAN und Strom, ohne wären es etwa 35 geworden).
Ich habe dann ein Motel mit Strom und WLAN für 40.60 CAD inkl. Steuern genommen. Ich kann ja rechnen und da das Wetter weiter nach Regen aussah, ist ein festes Zimmer alle mal angenehmer. Die Motelpreise sind vermutlich aufgrund des zu großen Angebotes so niedrig. Es gibt einige zum Verkauf/Vermietung stehende oder geschlossene Motels.
Demgegenüber scheinen die Campingplätze gut zu laufen. Der KOA hat angeblich schon einige Stellplätze für 100 Bucks im Angebot (Google Plus Reviews; KOA scheint nicht zu kapieren, dass sie sich mit solch überteuerten Plätzen die Marke kaputt machen; bevor ich auf einem KOA übernachte, muss ich immer mühsam den Preis durch ausfüllen des Formulars auf der Webseite rausfinden).
Niagara Falls selbst ist ein sehr touristischer Ort. Rund um die Fälle gibt es sowas wie einen Jahrmarkt mit Geisterbahn, Riesenrad, usw., dazu kommen viele Hotels, Motels, Restaurants etc. Es sieht aber alles etwas heruntergekommen aus, scheint in den letzten Jahren nicht besonders zu laufen.
Kanadische Fälle
Die Fälle selbst sind natürlich beeindruckend. Nicht so sehr die Höhe, mehr die Menge an Wasser. Die kanadischen Fälle liefern dabei eher das typische Bild der Niagara Fälle, während die amerikanischen eher wie ein typischer Wasserfall aussehen.
Amerikanische Fälle
Ich habe nicht das volle Touristenprogramm für knapp 50 CAD absolviert, sondern lediglich die Aussichtsplattform am Fuß der kanadischen Fälle und die Gänge hinter den Fällen besucht. Ich war dann doch überrascht, dass man trotz einer gelben Schutzhülle ziemlich nass wird.
Aussichtsplattform
Auf dem Rückweg hat es dann nochmal richtig heftig geregnet - viel stärker als alle anderen Regen des Tages. Da bin ich dann auch völlig nass geworden, natürlich mehr als an den Fällen. Ich habe ein paar kurze Videos von den Fällen aufgenommen. Im Gegensatz zu den letzten Videos, die ich immer noch nicht bearbeitet habe, verspreche ich jetzt aber mal lieber nix.
Morgen früh geht es dann über die Rainbow Bridge zurück in die USA, genauer in den Bundesstaat New York. Ich werde dann etwas Zeit auf der amerikanischen Seite verbringen und dann vermutlich auf der State Road 31 zum Erie Canal Radweg fahren. Sollte es viel Regen geben, werde ich die Etappe aber kurz halten. Im Moment hält der Regen noch an.

(english paragraph)
The day started with thunderstorms during the night and rain in the morning. Since the campground was too far from the next WiFi and the next supermarket staying one day longer was not an option. I started biking around 7:30. After 4 hours the roads were dry for the first time of the day, so I cycled almost two third of the day on wet roads.
In Niagara Falls the campgrounds are expensive, starting at 35 CAD. But the motels cost the same. Of cause I decided for a motel 35 CAD + Tax, including electric hook-ups (:-))and WiFi.
I spend the afternoon visiting the Canadian Horseshoe Falls. Impressive. I did not the full tourist program, but visited the platform near the falls. There was a lot of spray from the falls making me wet again.
But not as wet as the heavy rain, the strongest of the day, on the way back to the motel. Tomorrow I will cross the rainbow bridge and hopefully finish the 6000. kilometer since San Francisco.

Abgesehen vom Regen war es eine einfach Etappe mit glatten, guten Straßen (auf denen das Wasser nicht gut ablief) und Rückenwind. Eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit war aber aufgrund des Regens nicht möglich: 120.53 km in 5:28:15 = 22.03 km/h

Ich habe den vorherigen Beitrag nochmal überarbeitet. Die Überarbeitungen sind nich gekennzeichnet.
Since I have charged the battery of my netbook, I did some updates on the last entry.

Donnerstag, 26. Juli 2012

44. und 45. Etappe

44. Etappe
Mein Rad war das einzige Fahrzeug auf der Fähre
Es ging am Morgen zunächst zurück nach Algonac und dann mit der Fähre zur Insel Walpole. Die Fähre hat zu meiner Überraschung nur einen Dollar gekostet, dafür gab es auch kein Ticket. Die Einreise nach Kanada war relativ problemlos ich musste nur ein paar Fragen beantworten:

  • ob ich Englisch spreche,
  • wo ich hin will,
  • wie lange das dauert,
  • wann mein Rückflug ist und
  • ob mein Gepäck alles ist, was ich mit nach Nordamerika gebracht habe.
Wie in Frankreich versucht man die Städte/Dörfer durch
Blumen zu verschönern
In Kanada habe ich dann zunächst Dresden, Ontario besucht, weil es fast auf dem Weg lag und ich noch etwas trinkbares Wasser brauchte. Das Wasser aus dem Hahn in Algonac war mal wieder zu stark gechlort.
Das Wasser war mit 2.25 für 1.5 Liter sehr teuer, aber ich habe auch keinen billigen Supermarkt gefunden. Es sollte auch keiner mehr bis Port Stanley folgen - und auch keine Tankstelle.
Ich bin dann zur Ontario - 3 gefahren. Diese Straße war sogar auf meiner USA/Nordamerika-Karte (1:4 000 000) eingezeichnet. Ich dachte also, dass die Straße irgendwie durch bewohntes Gebiet führt. Es gab auch immer wieder kleinere Siedlungen, aber auf den 50 km, am Dienstag, keine Tankstelle und keinen Supermarkt. Ich habe dann an einem Heidelbeerstand gehalten und für einen Pint Heidelbeeren und eine Cola 3.75 CAD bezahlt, was gerade noch okay ist.
Die langersehnte Kreuzung - von nun an Rückenwind
Ich hatte außerdem auf diesen 50 km außerdem starken Gegendwind von links vorn, der mich schon mächtig Kraft gekostet hat. Etwa 20 km/h Wind aus etwa 10 Uhr. Dadurch habe ich für diese 50 km etwa 3 Stunden gebraucht. Das geht dann schon gegen die Moral. Auch hatte ich den Eindruck, dass das Rad nicht richtig rollt, was ich aber mit dem Wind und meiner Erschöpfung erklärt habe. Nach der im Bild erwähnten Kreuzung lief es dann richtig gut, kleine Gegensteigung bin ich mit 30 km/h hoch gerollt.
Am Ortseingang von Port Stanley gab es einen von der Adventure Cycling Association empfohlen Campingplatz. 5 CAD für Dixie-Klos, Dusche, reichlich grünes Gras, einen Feuerring und ein Picknick-Tisch
- perfekt. Außerdem gab es in Port Stanley einen Supermarkt.
Am Abend habe ich dann nochmal das Rad geprüft. Das Hinterrad hat leicht geschleift, ich denke aber trotzdem, dass der Wind entscheidend war.

(english paragraph)
Passing the US-Canadian border was no problem at all. Only a few question regarding my route and my gear and I get the permit to stay in Canada until august 18 - one day before I have to leave the US. The hardest part were the 30 miles on Ontario 3. I expected to find at least some gas stations, since the Ontario 3 is marked on my 1:4,000,000 North America map, but there was none. I took a break at a fruit stand and bought a Coke and a pint of blueberries.
The Ontario 3 was hard especially since there was a strong headwind from the left hand side. So after turning right to Port Stanley I had tailwind for the last 10 miles. Near the entry to Port Stanley (on Road 24) there is a campground recommended from the ACA. The campground charges only 5 CAD (or USD) for bikers and offers vault toilets and hot showers.

159.72 km in 7:56:32 (ich war erst nach 7 am Campingplatz) = 20.10 km/h

45. Etappe
Am heutigen Mittwoch ging es dann zunächst zurück zur 3, dem Talbot Trail. Dieser war hier deutlich stärker befahren mit mehr Dörfern und Städten. In Aylmer habe ich bei einem No-frills Supermarkt recht günstig einen Liter Saft bekommen (1.37 CAD). Das war schon fast ein deutscher Preis.
Danach ging es weiter Richtung Osten. Im Gegensatz zu gestern mit etwas Rückenwind. Kurz nach Tilsonburg habe ich Florian getroffen. Da es ganz gut lief, hatte ich Zeit die Richtung zu wechseln, anzuhalten und eine Stunde mit ihm zu plaudern. Er ist aus München und fährt von New York aus Richtung Seattle. Also endlich mal ein Deutscher Radfahrer. Er hat sich relativ kurzfristig entschieden ein Rad dem Auto vorzuziehen. Daher hat er seine Ausrüstung etwas überteuert in New York gekauft. Seine Fitness hat er sich, wie ich, auf den ersten Etappen geholt. Ich habe ihm ein paar Tipps gegeben und wir haben uns über die Schwierigkeiten ausgetauscht. Im Gegensatz zu mir kann er seinen Urlaub aus Überstunden bestreiten und wird von Seattle aus nach Australien weiter fliegen. Leider hatte er heute Gegenwind.
Zwei Deutsche Radfahrer
Anschließend ging es nach Simcoe zum Einkaufen und dann noch 13 km zum Zeltplatz, der im Gegensatz zu gestern leider 32 CAD kostet :-( Ich musste dann auch noch die 13 km zurück nach Simcoe fahren um WLAN zu haben.
Das Staatsoberhaupt ist aber seit geraumer Zeit
eine Königig ?!?
114.80 km in 5:17:10 = 21.71 km/h (es war etwas welliger als gestern)

(english paragraph)
I went back to the Ontario 3, which was more crowed in this section. There are towns with supermarkets and restaurants! The highlight of the day was meeting Florian, another German biker. He is from Munich and will go from New York to Seattle. Before he started he was not trained in biking, but this is not necessary for such a trip. One gets the training in the first weeks anyway. I am a little concerned if he is trained in repairing his bicycle, but since he had two spokes with him, he should be.
I camped 8 miles outside Simcoe on a state conservation area, meaning I had to do 16 miles in the evening for having WiFi.

Weitere Planung
Morgen geht es zu einem Campingplatz südlich von Niagara Falls, Ontario. Die Strecke ist erneut nur 126 km lang, ich sollte also noch etwas Zeit für die kanadische Seite der Fälle haben. Am Freitag will ich dann auf die amerikanische Seite und dort in der Nähe campen.
Damit habe ich anschließend noch etwa 15 Tage zum Radfahren (und 3 für Boston / Cape Cod) übrig. Ich brauche aber nur 6-8, wenn ich zügig weiterfahre. 4-5 der verbleibenden Tage will ich für einen Abstecher zum Mount Washington, dem höchsten Berg von New Hampshire verwenden. Hat jemand einen Vorschlag für die verbleibende Zeit?

My further planning might leave me seven to nine days for additional detours. I think going to Mount Washington (Salite.ch height profile) is a good idea. This will cost 5 days. I would appreciate any further suggestions.

I am sorry, my battery is low. I did some updates.

Dienstag, 24. Juli 2012

42. und 43. Etappe

Leider komme ich zur Zeit kaum zu bloggen. Zum einen sind die Campingplätze hier in Michigan teurer, so dass ich auf State Parks ohne WLAN ausgewichen bin. Zum anderen sind die Etappen etwas länger geworden, so dass mir meist abends die Zeit fehlt. Dadurch muss ich dann einen Teil der weiteren Planung tagsüber machen, was wiederum dazu führt, dass ich abends später ankomme.
Ich fürchte das wird die nächsten Tage in Ontario ähnlich sein.

42. Etappe
Zelten direkt am Maple River
Am Sonntag ging es vom Maple River Campground zunächst Richtung Süden und dann wieder mit etwas Rückenwind nach Osten. Dabei habe ich St. Johns, Ovid, Owosso, Burand passiert, dann Flint gestreift. In Flint habe ich vor allem den Flughafen gesehen und da sah es nicht so schlecht aus.
Danach ging es an Burton vorbei zur Metamora-Hadley State Recreation Area. Dort habe ich für 23 USD gecampt. Am Abend war ich noch in Metamora einkaufen.


Zur Zeit sind hier viele Flaggen auf Halbmast gesetzt.


Inklusive des Abstechers nach Metamora zwecks Einkaufen waren es 166.46 km in 7:30:33 (22.16 km/h).

(english paragraph)
I started southwards. After turning to east I had some tailwind. I passed the south of Flint and finally ended at Metamora-Hadley State Recreation Area.

43. Etappe
Am Morgen habe ich dann endlich den überfälligen Kettenwechsel durchgeführt. Der Ersatzbügel zum Festhalten des Anhängers ließ sich dabei hervorragend zweckentfremden:
Erleichterte das Nieten ungemein
Danach gab es immer wieder kurze Regenschauer, so dass ich mit dem Einpacken nicht so recht voran kam. Ich habe dann schon überlegt es sein zu lassen und einen Tag länger in Metamora zu bleiben. Um einen Regentag bei McDonald's und WLAN zu verbringen, war das aber mit 8km zu weit weg. Der Regen hat dann zum Glück kurz nach 9 endgültig aufgehört. Nach einem kurzen Stopp beim WLAN, ich musste noch schnell lernen, wie man die Schaltung einstellt (leider geht das immer noch nicht so schnell wie in Matrix - das Lernen nicht das Einstellen natürlich).
Ich habe mich außerdem entschieden bei Walmart noch einen Gasbehälter für meinen Kocher zu kaufen. Im Norden des Großraums Detroit sollte es 7 Walmarts geben. Leider musste ich dazu auf die ziemlich stark befahrenen Straßen M-24 und M-59. Die Seitenstreifen waren sehr schmutzig, dadurch hatte ich einen kleinen Draht im Anhänger und später einem im Hinterrad, also mal wieder zwei Platten. Ich habe bei 3 Walmarts gehalten und beim Letzten dann endlich einen Gasbehälter bekommen.
Danach ging es am Lake St. Clair (mehr der Anchor Bay) entlang nach Algonac. Hier campe ich heute Nacht. Morgen früh nehme ich die Fähre nach Kanada und hoffe, dass die Grenzbeamten mich nicht abweisen.
Pearl Beach am anderen Ufer zu erahnen.

(english paragraph)
The first thing today was the chain change. This change was a little late, but I did not find the time earlier. Afterwards I waited until the little rain ended. I headed to the north outskirts of Detroit to find a Walmart selling me new gas for my cooker. The third Walmart finally had some gas for me.
The last part of the day I circle around Anchor Bay (Lake St. Clair) to Algonac. Tomorrow I will take the ferry over the St. Clair River to Canada.
Canada and the St. Clair River

123.71 km in 5:38:25 (=21.92 km/h)

Sonntag, 22. Juli 2012

39., 40. und 41. Etappe

39. Etappe
Wie bereits erwähnt, dass Wetter war neblig und regnerisch, so dass ich keine Bilder von dem Tag habe. Ich war mir lange Zeit unsicher, ob ich überhaupt fahren soll oder nicht besser einen Tag länger in De Forest bleiben. Da hat es mir eigentlich ganz gut gefallen. Außerdem wollte ich am Morgen warten bis alles halbwegs trocken ist. Ich bin dann also relativ spät los. Nach ein paar Kilometern wurde der Regen etwas stärker und ich habe die richtige Regenjacke angezogen - zum ersten Mal auf dieser Tour.
Es ging durch Columbus, Michigan und Hartford, Michigan. Als Campingplatz hatte ich einen State Park in  kurz hinter Hartford gewählt, damit der Weg am Freitag nach Milwaukee möglichst kurz ist. Der State Park war einfach gehalten, also kein Strom an meinem Platz (5 USD extra) und kein WLAN.
Am Abend wurde der Regen stärker, so dass ich auf den Wechsel der Kette, welchen ich eigentlich geplant hatte, verzichtet habe.

(english paragraph)
It was a rainy and foggy day - no weather for photos. In the morning I was even thinking about staying one more day in De Forest, since biking in the rain is no fun at all.
The campground in the state park near Hartford, Mi, was simple - no WiFi. I chose the campground to have a short ride to Milwaukee on Friday.

105.86 km in 5:10:34 (20.45 km/h)

40. Etappe
Ich bin kurz nach 5 aufgestanden und saß kurz nach 7 auf dem Rad. Mein Plan war gegen 10 am Fährterminal zu sein um noch ein Ticket zu bekommen (ich hatte keine Reservierung) oder um mich noch zu waschen und meine Kleidung zu wechseln. Die Express Fähre über den Lake Michigan warb mit flugzeugartigen Sitzen und da will natürlich niemand direkt neben einem Radfahrer sitzen - höchstens ein anderer Radfahrer.
Nach einer halben Stunde hatte ich den ersten Platten (eingefahrener Draht) und nach weiteren 15 Minuten den nächsten (zu wenig Luft + Stein oder Metallteil getroffen = Durchschlag). Ich hatte dann nur noch den zu großen Walmart-Schlauch. Den reinzudrücken hat etwas länger gedauert, so dass ich erst kurz nach 9 wieder auf dem Rad saß und erst 12 der etwa 53 km geschafft hatte. Um 10 war damit nicht mehr zu schaffen und auch um 11 würde knapp werden. Also habe ich auf alle Fotostopps verzichtet. Es ging dann relativ gerade nach Milwaukee rein. Die Straße wurde plötzlich zum Freeway mit einem sehr späten Verbotsschild für Radfahrer und ohne ausgeschilderte Alternative. Ich habe dann zum Glück noch eine Straße weiter eine Abbiegung nehmen können (nach dem Schild).
Ich habe mir dann eine andere Straße gesucht, die relativ gerade auf das Downtown zuführt. Ich kam mir dabei zum ersten Mal wie in einem Entwicklungsland vor, als Jungen gekühlte Wasserflaschen an Ampeln verkauft haben. (Das funktioniert nur, wenn das Einkommensgefälle sehr groß ist.) Die Gegend sah dann auch wirklich nicht gut aus. Es gab irgendwelche Goldankaufgeschäfte und Schönheitssaloons aber keine der sonst üblichen Ketten.
Kurz vor dem Fährterminal habe ich an einem Radladen noch zwei neue Schläuche gekauft. Am Fährterminal (~11:25) habe ich dann als erstes eine Ansage gehört, dass die Fähre an ihre Kapazität sei und deswegen alles Gepäck aufgegeben werden müsse. Außerdem gab es eine Sicherheitskontrolle am Eingang - allerdings viel lascher als am Flughafen. Mit einem Detektor meinen Trailer abzusuchen hat natürlich auch wenig Sinn gemacht.
Tickets gab es zum Glück noch. Und mit Frank Driscoll (Blog) auch einen weiteren Radfahrer. Er fährt von Seattle nach Vermont. Da er in Hotels schläft kommt er mit 3 kleinen Taschen an seinem Rennrad aus. Dadurch und durch die Continental Hardshell hat er bisher erst zwei Platten gehabt, beide bei einem Unfall in einer Abfahrt auf nicht asphaltierter Straße.
Die Fähre braucht nur 2.5 Stunden über den See - plus eine Stunde Zeitverschiebung. Damit bin ich dann jetzt in der letzten Zeitzone (ET, -6 zu Deutschland) angekommen. Und da ich einmal bei Meilensteinen bin, seit meiner Ankunft in San Francisco habe ich über 5000 km auf dem Rad zurückgelegt - die Kette muss wirklich gewechselt werden.
Hafeneinfahrt Muskegon
Auf dem Weg von der Fähre zum Campingplatz in Wolf Lake habe ich mir dann noch einen Glasspliter eingefahren und musste nochmal wechseln. Die neuen Schläuche hatten keinen Ring zum Festschrauben, so dass ich beim Nachpumpen auf dem Campingplatz das Ventil vom Schlauch abgerissen habe, also ein Loch am Ventilansatz eingerissen um genau zu sein. Damit musste ich dann zum vierten Mal wechseln und habe dabei gleich den anderen Reifen aufgezogen. Ich hatte mal wieder keine Schläuche übrig und wollte sicher sein. Zum Glück war der Weg zum Supermarkt nicht weit.
Auf dem Campingplatz habe ich dann kurz nach 8 ein paar Nudeln gekocht und anschließend versucht Schläuche zu flicken, leider geht das bei Rennradschläuchen nicht besonders gut, zu mal sie ja dann auch 6-8 Bar aushalten müssen.
Meine Nachbarn auf dem Campingplatz waren homeless und working poor und der Mann außerdem sans papier. Abgesehen davon, dass sie zuviel Bier getrunken hatten, konnte ich mich ganz nett mit ihnen unterhalten. Viel aus Michigan rausgekommen sind die beiden aber noch nicht.

(english paragraph)
I took the ferry from Milwaukee to Muskegon over the lake.
The plan was to start early to have enough time to buy a ticket and maybe to take a shower or so. Unfortunately I had two flats. Fortunately I started early enough. I bought two new tubes, which I used for the two flats in the afternoon in Michigan.
At the ferry I met another fellow biker: Frank Driscoll (Blog). He is going from Seattle to Vermont. Since he stayed in Hotels, he is carrying much fewer gear, only 3 small bags. He had only two flats - both in an accident on an unpaved downhill road - so far. I am pretty sure the weight makes the difference. I spend the evening patching my tubes.
I have now done more than 5000 km (3106 miles) since I left Germany.

105.58 km in 5:00:31 (21.08 km/h)

41. Etappe
Am Morgen gab es zunächst das Ergebnis der Flickarbeit zu betrachten. Ich hatte am Vorabend alle Schläuche bei denen das Flicken gelungen war, aufgepumpt.
geflickte Schläuche
Anhand der Stärke der Einknickung an der Tischkante konnte ich erkennen, dass nur der Walmart Schlauch halbwegs seinen Druck gehalten hat, aber auch er nicht besonders gut.
Ich habe dann noch etwas Luft auf meine Schlauch auf dem Rad aufgepumpt. Nach der Erfahrung vom Vorabend habe ich es dazu besser demontiert. Mehr als 30 Hübe habe ich mir aber nicht getraut (zum Vergleich, es sind tatsächlich etwa 500 Hübe mit meiner Pumpe nötig, bevor einigermaßen genug Druck drauf ist).
Da ich keinen verlässlichen Schlauch mehr hatte, hatte ich Angst loszufahren und den nächsten Platten zu bekommen. Ich habe kurz überlegt mich ohne Anhänger nach Muskegon zum Schlauch zu begeben, dass dann aber verworfen und am Plan nach Grand Rapids zu fahren (60 km) festgehalten. Nach zwei Straßenecken war mir dann aber klar, dass dafür nicht genug Luft im Hinterreifen ist und ich zuviel Angst habe. Ich habe dann nochmal an einer Schule angehalten, das Hinterrad nochmal ausgebaut und noch etwa 70 Hübe drauf gepackt. Das war immer noch nicht genug, aber ich bin dann extrem vorsichtig mit Anhänger nach Muskegon gefahren. Ich bin bei jeder Bodenwelle aufgestanden um Gewicht vom Hinterrad aufs Vorderrad zu verlagern usw.
In Muskegon habe ich 4 neue Schläuche gekauft und außerdem kurz eine Standluftpumpe geliehen, bei der ich keine Angst haben musste das Ventil zu beschädigen. Danach ging es dann bei etwas Rückenwind durch das extrem flache Michigan über Cedar Springs, Greenville nach Carson City. Die Geschwindigkeit pendelte auf den flachen Stücken meist zwischen 27 und 32 km/h. Ich hatte mich unterwegs entschieden am Ziel festzuhalten. Ich hatte immer mal wieder den Eindruck der Hinterreifen würde Luft verlieren, aber das lag wohl nur an meiner Paranoia und daran, dass er bei hohen Temperaturen etwas weich wird und dadurch zum Untersteuern neigt, ähnlich wie bei zu wenig Luft.
Carson City zum Zweiten, dieses mal nur County Sitz

In Carson City habe ich dann eingekauft und mich auf die letzten 15 Meilen zum Campingplatz begeben, es war inzwischen 17:30. In Hubbertson bin ich dann geradeaus gefahren und nicht links abgebogen. Die nachfolgende Biegung der Straße habe ich nicht richtig mitbekommen und bin etwa 15 km in die falsche Richtung gefahren. Zum Glück sind die Wolken dann aufgezogen und ich konnte roten Schimmer erkennen, der nicht zur Richtung Süd passte und eher für Westen sprach. Nachdem ich das mit dem Kompass überprüft hatte, war klar das ich die 15 km zurück muss. Damit sind es dann am Ende zum zweiten Mal mehr als 100 Meilen geworden (genau 115.3 Meilen). Am Ziel war ich kurz vor 8.
Ich bin jetzt auf dem Maple River Campground. Der durchaus ganz nett ist. Auch heute habe ich den Kettenwechsel nicht geschafft. Die Kette läuft inzwischen seit 5400 km und damit deutlich länger als alle zuvor (1200-1600 km). Ich habe aber den Verschleiß seit 4 Tagen nicht überprüft.

(english paragaph)
My second longest stage on the trip so far - and I feel much better than after the stage to Austin (okay it was flat today). In the morning I went back to Muskegon to buy new tubes. With a little tailwind and over the flat Michigan it was possible to hit 20 mph as actual speed quite often. I went through Cedar Springs, Greenville and Carson City to the Maple River Campground. Unfortunately I took the wrong road at the last but one junction in Hubbertson. I realized this a little late (8 miles?) making the stage much longer.
At the moment I think I should half the remaining part in Michigan, meaning three stages in Michigan instead of two.

185.57 km in 7:44:11 (23.98 km/h)

Update: Es sind noch mindestens 1450 km zu fahren. Still more than 900 miles to do.

Samstag, 21. Juli 2012

Kurzfassung - 39. und 40. Etappe

Die 39. Etappe war geprägt von Nieselregen und trüben Wetter, daher habe ich keine Bilder. Heute bin ich extra zeitig aufgestanden um die Fähre um 12:30 in Milwaukee auch sicher zu schaffen, heißt 5:15. Losgefahren bin ich gegen 7. Nach einer halben Stunde hatte ich den ersten Platten (eingefahrener Draht) und nach weiteren 15 Fahrminuten den zweiten (zu wenig Luft/Stein getroffen und Durchschlag). Dadurch wurde die Zeit knapp und ich habe auf Fotostopps verzichtet. Die Fähre habe ich noch bekommen. Auf dem Weg von der Fähre zum Campingplatz habe ich dann eine Glasscherbe einem Reifen gehabt - erneuter Platten. Am Campingplatz wollte ich dann noch etwas mehr Luft aufpumpen und habe dabei den Schlauch am Ventil abgerissen. Von den 4 Platten gehen also zwei auf Dreck und zwei auf meine Kappe. Ich habe jetzt den anderen Reifen aufgezogen und versucht einige Schläuche zu reparieren. Morgen habe ich einen Umweg über Grand Rapids geplant, mal sehen ob ich es bis dahin schaffe. Wenn morgen Abend Zeit ist, gibt es dann einen ausführlicheren Bericht.

Donnerstag, 19. Juli 2012

4. Ruhetag

4. Ruhetag
Wie gestern schon angedeutet, ich bin mir mit der Bezeichnung nicht so ganz sicher. Ich bin heute über 119 km gefahren. Das Zelt habe ich keinen Meter bewegt, aber ein paar Zentimeter, dazu später mehr.

Der Tag begann wie der gestrige. Ich habe relativ lange am Frühstückstisch gesessen, bis es schon sehr warm war. Ich habe mir dabei Gedanken über die weitere Strecke gemacht und insbesondere nach Campingplätzen gesucht. Mir fehlt im Moment noch einer in der Mitte Ontarios und in der Mitte von Michigan bin ich noch unsicher. Ansonsten ist bis zum nächsten Ruhetag eine grobe Planung vorhanden. Es geht morgen Richtung Milwaukee, am Freitag mit der Fähre über den Lake Michigan. Am Samstag in die Mitte von Michigan und danach an den östlichen Rand. Am Sonntag will ich dann in die Hälfte von Ontario durchfahren und am Montag oder spätestens am Dienstag wieder in den USA sein und in der Nähe der Niagara Fälle campen. Dort will ich dann einen Ruhetag mit einem umfangreichen Besuch der Fälle verbringen.
Außerdem habe ich mich der Frage gewidmet, was den die genauen Einreisebedingungen nach Kanada sind.  Trevor hat mir auf meine Frage hin geantwortet, dass die kanadischen Grenzer hin und wieder sehr viel Bargeld sehen wollen, als Beweis, dass man seinen Lebensunterhalt in Kanada während des Aufenthaltes bestreiten kann. Das könnte für mich zum Problem werden und mich zum Ausweichen auf Pennsylvania zwingen. Ansonsten fehlt mir, ähnlich wie für den deutschen Zoll eine Liste mit all meinen Dingen und den zugehörigen Originalrechnungen. Hat einer von euch zufällig relevante Erfahrungen mit den kanadischen Grenzbehörden?


Gegen 11 bin ich dann Richtung Madison aufgebrochen. Ich bin zunächst westlich um den Lake Mendota gefahren. Ich habe mir den Campus der Universität angesehen - sieht sehr gut aus, auch wenn wie üblich das Universitätskrankenhaus die besten Gebäude hat.
Wisconsin State Capitol
Danach bin ich zum Wisconsin State Capitol gefahren, welches deutlich beeindruckender als das in Nevada oder Utah ist. Wisconsin ist damit der 4. Bundesstaat deren Hauptstadt ich besucht habe, wobei ich in Sacramento nicht direkt am Capitol war und in Carson City nicht lange gehalten habe.
In Wyoming, Minnesota und Iowa war die Hauptstadt zu weit ab des Weges. In South Dakota hatte ich Pierre erst vorgesehen, dann aber wegen fehlender Zeltplätze für die folgenden Tage wieder gestrichen.

Ich habe dann auf dem Rückweg nochmal bei ALDI eingekauft. Während des Einkaufs hat es angefangen heftig zu regnen und mein Zelt war nur teilweise geschlossen (ich hatte die Lüftungsbereiche offen, da es ein sehr heißer Tag war). Ich hatte auch nur meine leichte Jacke, mehr gegen Wind als Regen, dabei. Nachdem der meiste Regen und die Gewitter vorbei war, bin ich dann, es war inzwischen halb 8, losgefahren und richtig nass geworden.
Am Zeltplatz musste ich dann leider feststellen, dass mein Zelt durch den Wind auf die Seite gekippt war, so dass das zur Lüftung offene Fliegengitter oben lag. Das sah erstmal schlimmer aus als es dann war. Die meisten meiner Sachen sind in Plastiktüten verpackt und waren in meinem unverschlossenen Bob Yak Sack. Dadurch ist das meiste trocken geblieben. Ich habe dann alles in den Waschraum geräumt, getrocknet bzw. gewaschen und später ins halbwegs trockene Zelt zurück geräumt. Vorher musste ich natürlich das Zelt wieder zurück in den ursprünglichen Zustand bringen (bewegen).
Waschraum
Zum Trocknen des Zeltes musste ich eine neue Rolle Küchenpapier für 3 USD kaufen. Meine alte Rolle war komplett durchgeweicht und nicht mehr zu gebrauchen. Der extrem hohe Preis ist vermutlich der schlimmste Schaden. In der Nacht blieb dann bei erneuten Gewittern und Regen mein Zelt größtenteils dicht. Ich hatte vorsorglich fast alles in dem dieses mal verschlossen Bob Yak Sack gepackt.

Ich habe diesen Eintrag gestern noch angefangen, aber dann nicht mehr fertig bekommen. Im Moment warte ich auf etwas Sonnenschein, damit die Straßen und meine Ausrüstung abtrocknet und ich losfahren kann.

(english paragraph)
Yesterday was the forth recreation day. Okay I actually cycled 119 km (74 miles). I visited Madison, the lakes and the state capitol. I also eat the ice cream at Michael's, since it seemed to be a good tip in Trevor's Blog. The ice cream is indeed a mixture of soft ice and ice cream. I liked it, especially since it did not contain any ice crystals like soft ice often do.
At the evening, I was still in Madison, it started raining heavily combined with thunderstorms and strong wind. I waited until the thunderstorms were over and biked then back in the rain. I found my tent lying on the side, but fortunately the most of my gear was still dry. I did some laundry and dried some things. The worst thing was that I had to buy a new roll of paper towels for 3 USD.

Mittwoch, 18. Juli 2012

38. Etappe

38. Etappe
Es waren heute nur 49.98 km in 2:39:51 (18.76 km/h). Damit war die Strecke deutlich kürzer als am 3. Ruhetag. Da es aber morgen einen echten Ruhetag gibt, an dem ich das Zelt keinen Meter bewegen will, nenne ich das heute (Di. 17.07.2012) eine (Halb-)Etappe.
Ich hatte am Morgen noch ein Formular auszufüllen und zu drucken, so dass ich erst um 11:15 den Zeltplatz verlassen habe. Angesichts der Kürze der Etappe war das kein Problem, sondern eher noch sinnvoll, ich will ja auch nicht zu früh ankommen. (Trifft zwar auf den KOA hier nicht zu, aber es gibt mindestens einen Zeltplatz der für jede Stunde vor 14:00 einen Dollar extra kassiert.) Der KOA hier (weniger als 23 USD) ist relativ billig, aber es gibt WiFi, Strom und Wasser direkt am Zelt. Dazu der übliche Pool.

Die Etappe führte heute zunächst nach Südwesten, da auch über den Wisconsin River nur eine begrenzte Anzahl an Brücken führt. Es ging zunächst nach  Prairie du Sac und Sauk City - Sac stammt hier von den Sauk Indianer ab. In Sauk City ging es dann über den Wisconsin River.
Wisconsin River bei Sauk City
Die Gegend scheint dieses Jahr relativ wenig Regen abbekommen zu haben. Hier auf dem Campingplatz ist das Grass eher gelb, gestern hat man auf dem Campingplatz den Rasen gesprengt und heute gab es einige sehr trockene Felder zu sehen - allerdings auch wieder eine Bewässerung (für ein Maisfeld), was eher für häufigere Trockenheit spricht.
Maisfeld
Nach Sauk City ging es dann gerade nach Westen und ohne größere Orte nach De Forest - mal wieder an der Interstate 90. Auf diesem Abschnitt hatte ich dann eher Westwind. Da die Hügel hier aber deutlich häufiger und steiler als in Minnesota sind und es heute extrem heiß war, war die Durchschnittsgeschwindigkeit trotzdem so niedrig.
116.8°F, gemessen hinter schwarzer Plastik in der Sonne 
Mein Fahrradcomputer hat heute über 47°C gemessen - zugegeben hinter schwarzer Plastik in der direkten Sonne bei wenig Wind. Aber auch ich habe teilweise schwarzen Kleidung getragen und bin in der direkten Sonne geradelt. Dazu kommt noch eine relativ hohe Luftfeuchte. Ich habe mir mal ein wenig Wasser aus meinen Flaschen über die Beine geschüttet - war wie sehr warmes Duschen - und es gab fast keine Kühlung durch die Verdunstung. In Nevada war das noch ganz anders, da ist das Bein noch richtig kalt geworden. Nachts habe ich ähnliche Probleme, wie sie Trevor beschreibt (Day 65: Madison!) und auch die hatte ich in Nevada nicht.
Am Abend sah es etwas nach Regen aus. Das Wetter kam wie immer aus Osten gezogen, die Regenwolken haben aber erst etwas östlich von hier mit richtigem Regen begonnen. Hier bekam ich nur einzelne Tropfen ab, also vielleicht 20 insgesamt.

Morgen werde ich etwas Sightseeing in Madison machen und vielleicht den Lake Mendota umrunden. Danach geht es dann vermutlich am Donnerstag Richtung Hartford, WI und am Freitag mit der Fähre in Milwaukee über den Lake Michigan. Durch den Abstecher Richtung Madison, ist Milwaukee jetzt deutlich näher als Manitowoc.

(english paragraph)
Today was an extremely hot day with high humidity. I had to do some paperwork in the morning, so I started at 11:15. It was already so hot that I start sweating in the shadow without biking. The heat also reduced my speed during the really short stage of only 30 miles. My bike odometer showed a temperature of  almost 117°F, of cause in the direct sun. But I was also biking in the direct sun, so I think it is a fair measurement. The area next to the Wisconsin River seems to be very dry this year.
After I arriving at the campground I showered and escaped out of the heat into the air-conditioned Burger King (with WiFi).
Tomorrow I will do a rest day, filled with some sightseeing in Madison.

Dienstag, 17. Juli 2012

35., 36. und 37. Etappe

In den letzten Tagen hat ich abends kein WiFi und bin deswegen nicht zum Bloggen gekommen.

Nachtrag zur 34. Etappe:
@Trevor: I was now chased by a dog, too. He followed me for a quarter of a mile. I started accelerating, but he kept up with me. I start riding zick-zack, so that I see him all the time - I did not try to hit him with the trailer. After a while he gave up.

35. Etappe:
Nach dem Regen am Abend habe ich
 mein Rad in der Sonne getrocknet 
Am Morgen des Samstag habe ich mir etwas Zeit gelassen. Ich musste zum nächsten Fahrradladen in Austin und der Laden machte erst um 9 auf. Als ich dann am Fahrradladen war, war es auch schon 9:45 - ich habe also nicht besonders gut getimmt. Ich habe zwei Schläuche bekommen und beide Reifen aufgepumpt. Mit einer Standluftpumpe (geborgt beim Radladen) bekommt die nötigen 8 Bar sicher, leicht und schnell drauf.
Danach folgte ein 5 Meilen Haken nach Norden, da die Straße parallel zur Interstate 90 endete. Danach ging es weiter Richtung Osten über Grand Meadow nach Spring Valley. Dabei habe ich die Interstate 90 nochmal gekreuzt und für knapp 24 Stunden "verlassen".
So ein Bild wollte ich schon am Dienstag
In Spring Valley konnte ich mich nicht so recht für einen Burgerladen entscheiden und bin weiter nach Preston gefahren. Preston, obwohl Countysitz, war eine ziemliche Enttäuschung. Es gab nur ein passables aber zu teures Restaurant. Also musste ich im Supermarkt einkaufen. Der entpuppt sich auch nicht als besonders gut.
Panzer (Baujahr 1980) am Bike
Trail in Preston - hat mich nicht beeindruckt
Danach habe ich den Root River Bike Trail verwendet. Er ist asphaltiert, führt teilweise auf einer alten Bahnstrecke und direkt am Fluss entlang. Leider ist der Asphalt nicht besonders eben. Außerdem geht es nicht stetig bergab, wie man aufgrund des Flusses erwarten könnte, sondern doch ab und zu auch bergauf.
Root River Bike Trail
In Lanesboro habe ich dann an der Touristeninformation nach Zeltplätzen gefragt. Die Antwort war typisch für Samstage, die Privaten sind alle voll, aber versuchen sie es doch auf einem der beiden kommunalen Campingplatz. Wenn ich da nichts gefunden hätte, wäre es vermutlich zeitmäßig noch möglich gewesen zum nächsten Ort zu fahren. Es gab aber im Sylvan Park noch genug freie Plätze - für 15 USD pro Nacht ohne Strom. Dusche kostet mindestens 0.50 und WLAN mindestens 5.95 extra. Auf die Dusche konnte ich nicht verzichten, auf das WLAN schon.
Am Abend bin ich eine Runde durch den Ort gefahren. Er ist relativ klein und stark (Rad-)touristisch geprägt. Es gibt viele Restaurants, aber keine billigen Burgerbrater. Es gibt zwei Läden die Fahrräder verleihen und Schläuche verkaufen, aber keinen Supermarkt.


(english paragraph)
I started the day slowly. Once the bike store in Austin (I needed new tubes.) opens at 9 and second my bike has to become dry after the rain and dew. The weather forecast was not precise enough - it was more north wind than north-west wind. So I had most of the time side wind.
I went through Austin, Lansing, Brownsdale, Spring Valley and Preston to Lanesboro. The last part I used the Root River Bike Trail, which is paved and well marked.
Camping next to a small lake
I hope the value for Sodium is wrong
136.55 km in 6:13:08 = 21.95 km/h

36. Etappe
In Lanesboro gab es am Abend nicht viel zu tun, also bin ich zeitig ins Zelt und dafür auch früh wieder raus. Leider gab es in der Nacht etwas Tau, so dass ich das Zelt teilweise nass einpacken musste. So langsam beginne ich das trockene Wetter in Nevada zu schätzen. Ich habe mir, inspiriert durch Trevor, Oat Meal zum Frühstück gemacht (auch vor der 37. Etappe), aber sowohl 2 als auch 3 Portionen waren zu wenig.
Root River Bike Trail
Ich habe erneut den Root River Bike Trail genommen. Dieser brachte mich bis Houston. Die letzten Kilometer waren aber viel zu steil für eine Eisenbahn - schade eigentlich. Danach ging es über den Mississippi nach Wisconsin und La Crosse.
Mississippi
In La Crosse habe ich mich dann für den La Crosse (auch Name eines Flusses) Bike Trail entschieden. Dieser bildet zusammen mit 3 anderen Bike Trails einen 100 Meilen langen Trail vom Mississippi bis nach Reedsburg. Alle Trails führen auf alten Eisenbahnstrecken und wurden schon vor sehr langer Zeit gebaut. Außerdem sind sie hier in Wisconsin Maut-, genauer Vignetten-,pflichtig. Ich habe mich für 2 Tagesvignetten für je 4 USD entschieden (und gegen die Jahresvignette für 20 USD).
Mein aller erster Radweg für den ich zahlen muss,
aber er ist nicht mal asphaltiert.
Der Untergrund ist festgedrückter Sand oder so. Lässt sich sogar mit de Rennrad meistens ganz gut fahren. Asphalt wäre mir trotzdem lieber gewesen - vor allem da ich mir einen kleinen Stein eingefahren habe, der einen Platten im Hinterreifen verursacht hat. Der Platten kam mal wieder genau zu dem Zeitpunkt als es richtig Spaß gemacht hat. Ich konnte zwischen 25 und 30 km/h fahren und wollte kurz vor 17:00 am Campingplatz sein. Durch den Platten sind natürlich wieder keine 8 Bar auf dem Hinterreifen.
Der Untergrund war allgemein ebener als am Morgen in Minnesota, was ich dem Radweg zu gute halte, der Split und lose Sand hingegen hat sehr gestört.
Womit sie das rechtfertigen habe ich nicht verstanden.
Am Abend habe ich dann auf einem Walk-In Campground direkt am Radweg übernachtet. Die 14 USD waren aber für einen extrem primitiven Campground ohne Strom, WLAN, Dusche oder WC (nur ein Plumpsklo) direkt an der Interstate 90 schon ganz schön heftig. Alternativen hatte ich aber keine. Ich war dann nochmal in Sparta zum Einkaufen, so dass insgesamt über 150 km waren.

(english paragraph)
I kept going on the Bike Trail in Minnesota until Houston (end of the trail). Unfortunately the trail follow not always the old railroad track resulting in steeper slopes. I did really like the trail since the pavement was not flat enough.
I crossed the Mississippi River in La Crosse, where I bought the pass for the bike trails in Wisconsin. This was the first time in my live I payed for using a bike trail. It was and old non paved trail, but maybe still a little better than the one in Minnesota, since it was flat. I had again a flat in the back wheel.
The night I stayed at the Sparta DNR Walk-In Campground: 14 USD, no flush toilette, no shower, no WiFi, no electric or other hook-up, but clean, fresh, tasty water.

141.37 km in 6:56:38 = 20.35 km/h


37. Etappe
Auch in Sparta bin ich zeitig schlafen gegangen, zeitig aufgestanden und kurz nach 7 gestartet.
400 Bike Trail
Es ging weiter auf den Biketrails und es standen heute drei Tunnel auf dem Programm. Der erste Tunnel #3 war gleich der härteste. Es wurde zum Glück vorher in einem schattigen Tal so kalt, dass ich die Wind-Regenjacke angezogen habe. Vor dem Tunnel gab es ein Schild, was zum Schieben des Rades aufgefordert hat. Bei über 5000 ft macht das natürlich keinen Spaß und wurde von mir ignoriert. Im Tunnel war es extrem dunkel und kalt. Außerdem war der Untergrund sehr uneben, gebogen zur Seite abfallend. An beiden Seiten waren Entwässerungsgräben. Außerdem kam von oben ständig Wasser in größeren Mengen getropft. Außerdem war der Tunnel ansteigend und in einer leichten Kurve. Alles in Allem nicht zu vergleichen mit dem Tunnel zwischen Col du Solour und Col d'Aubisque, beispielsweise. Ich habe ein Video davon, dass ich aber noch bearbeiten muss. Die beiden anderen Tunnel waren gerade, kürzer, trockener und etwas ebener.
2. Tunnel - Licht am Ende des Tunnels
oder entgegenkommender Zug?
Friedenswahlen oder nicht genug Kandidaten (Vorwahlen)?
Auch in Wisconsin stellt man alte Panzer aus -
zum Krieg führen (sagen wir nach 1935) waren sie
wohl eh nie geeignet
In Reedsburg nach knapp 90 Kilometern war der Bike Trail zu Ende. Ich habe mir dann bei einem 1/4 lbs. Burger, einer Refill-Coke und WLAN Gedanken über den heutigen Campingplatz gemacht. Ich habe mich für den Merry Mac's Campground entschieden - Merrimac ist ein Ort südlich von Baraboo. Der Campingplatz kostet 30 USD - ganz schön viel. Dafür gibt es Strom und Wasser am Zelt und - zumindest für mich - auch WLAN. Außerdem einen Pool und einen Badeteich. Alles ist sehr für Familien ausgelegt, aber ich habe es heute zum ersten Mal seit Napa in einen Pool geschafft - das Wasser war nicht zu kalt und es war Zeit dafür.
ALDI - besser als Walmart?
Zumindest die Schokolade sieht wie in Deutschland aus
Die Schokolade war als weich angepriesen, dass ich sie Löffeln musste habe ich aber nicht erwartet. Von den Produkten die ich bei ALDI gekauft habe, ist die Schokolade das einzige was wie in Deutschland aussieht. Es war etwas billiger als beim Walmart, aber ich durfte beim Kassieren meinen Wagen nicht selbst wieder einräumen :-(. Ich war mit ALDI zufrieden, vermutlich der Gewöhnung wegen.

(english paragraph)
I keep using the bike trail, since I already payed for it. The 50 miles to Reedsburg were okay. The first tunnel was a little strange (dark, really dark, dropping water, bad underground, ...). I have a video, but it require some cuts first.
After the tunnel in a descent I had massive understearing due to big holes filled with sand. It was like sand bunkers on the trail. I complained about it at the trail headquarter but the DNR guy was not really interested in security issues and only answered "We need rain.". I was chased by a dog again. I tried to accelerate but only increased the speed from 20 to 21.5 km/h. The dog was coming nearer and nearer. Once he had catch up he gave up - it was only fun for him.
In Reedsburg I used the WiFi at a McDonald's to check for a campground for tonight and decided for the Merry Mac's Campground near Merrimac. Between I was heading for a Walmart but find a ALDI. I liked the ALDI much more than Walmart - a store reduced to the essentials with lower prices.

128.17 km in 6:41:42 = 19.14 km/h.
Trevor cycles 100 miles everyday or at least three times in a row. My stages start looking like too easy.