Mittwoch, 13. Juni 2012

4. Etappe


Inzwischen bin ich in Nevada, trotzdem möchte ich noch die beiden vorherigen Tage beschreiben.

Am Sonntag ging es dann vom Lake Folsom zunächst die Green Valley Road entlang. Leider war es die letzten Wochen sehr warm und trocken, so dass es nicht mehr sonderlich grün war, nagut verglichen mit Nevada: es war noch grün. Auch von einer Straße in einem Valley konnte kaum die Rede sein, dafür gab es frische Erdbeeren für USD 2.50. Im Wesentlichen ging es stetig von einem Tal ins nächste. Leider mit vielen Abfahrten zwischen drin, so dass ich bis Placerville nicht besonders viele Höhenmeter geschafft habe.

In Placerville habe ich eine Mittagspause bei McDonald's gemacht und dort den Blogeintrag für Samstag geschrieben. Anschließend habe ich mich für den El Dorado Trail entschieden. Da sich die Gegend selbst mit El Dorado, einem Überbleibsel des Goldrushes von 1848, bezeichnet versprach der zunächst asphaltierte Weg einen ganz guten Eindruck. Plötzlich war der Weg jedoch nicht mehr asphaltiert und auch die kurz danach folgende Kreuzung war nur geschottert. Zurückfahren wäre ein Umweg von etwa 15 Kilometer geworden, also entschied' ich mich für ein Augen-zu-und-durch.

War eben noch asphaltiert
Der Weg wurde immer schlechter, wenngleich er immer noch nur moderate Steigungen aufwies. Plötzlich war der Weg dann aber 15m vor dem US Highway 50 zu Ende. Der Highway war an der Stelle nicht als Freeway ausgeschildert ich hätte ihn also benutzen können.

Highway 50 hinter dem Zaun, aber nicht erreichbar


Nach einigem Rangieren mit dem Anhänger habe ich mich dann auf den Rückweg zur letzten Kreuzung gemacht, die zu einer asphaltierten Straße führte. Nach einigem Irren durch die Wohnsiedlung (immer rechts rum war leider falsche, links rum wäre deutlich kürzer gewesen) kam ich dann etwa 2 Kilometer weiter unten auf dem Highway 50 den ich bis zur nächsten Kreuzung gefahren bin. Danach war ich wieder auf dem ursprünglich geplanten Weg. Nach etwa 15km habe ich dann bei einem Safeway die letzten Besorgungen des Tages, also vor allem eine neue Gallone Wasser und etwas Brot. Irgendwie schmeckt hier selbst französisches Brot nicht, obwohl ich Weißbrot eigentlich sehr mag. Bei Safeway hat mir dann meine neue amerikanische Telefonnummer den Erwerb eine Safeclub-Karte erleichtert, mit der ich auch gleich 4 Dollar gespart habe.

Nach dem Safeway gab es eine Auffahrt auf dem Freeway, die ich aber nicht benutzen durfte, also sollte ich laut Google-Maps für Fahrräder auf der Straße bleiben (einer Sackgasse) später zweimal rechts abbiegen und dann links auf den Highway 50 (der ungefähr 1 Meile nach der Auffahrt kein Freeway mehr war). Ich bin da rein gefahren habe aber außer Wohnzufahrten nichts gefunden. Danach bin ich wieder zurück um zu prüfen, ob ich mir den Freeway getrauen kann oder ob es auf der anderen Seite eine Alternative gibt. Gab es nicht. Ich habe dann mit meinem Kindle nochmal genau auf die Karte geschaut, und da sollte es wirklich eine Verbindung geben. Also zurück zur Sackgasse. Dort musste ich das Rad dann etwa 50 Meter den Berg über Schotter hochschieben bevor es dann rechts wieder in eine asphaltierte Straße ging, die tatsächlich zum Highway führte. Den ging es dann noch etwa 25km entlang bis zum Campingplatz Sand Flat.
Der Highway war teilweise 4-spurig ausgebaut und teilweise mit sehr breiten Sicherheitsstreifen versehen, also angesichts des geringen Verkehrs am späten Sonntagnachmittag, gut befahrbar. Allerdings ging es mehr bergab als bergauf, obwohl der Highway im wesentlichen dem (South Fork) American River vom Vortag folgt. Der Campingplatz war einfach gehalten, also leider ohne Dusche und daher mit 18 USD ziemlich teuer. Nach 100.49 km, 6:35:23 (avg 15.32 km/h) waren die 25km zum nächsten kostenfreien Platz aber nicht mehr drin. Die Camp-Manager haben mir dann von einem Radfahrer der in Boston gestartet ist. Das war ganz nett, bis zu dem Punkt als sie 911 gewählt haben, weil der Radfahrer beim Bad im American River auf einem Stein ausgerutscht ist. Daher habe ich dann auch auf ein Bad im Fluß verzichtet.

(english version)
The day started at the Lake Folsom. It was quite cold in the morning, so that I put on some more cloths. But already short after 9 it was warm enough to cycle in short summer cloths. The route went up to Placerville on the Green Valley Road, which unfortunatly neither followed a valley nor was green (ok maybe compared with Nevada it was green).
In Placerville I decided to take the El Dorado Trail, a really bad decision. The trail ended at a fence blocking me from accessing the US Highway 50. I went a little back and finally find a way to the Highway, which I had to leave soon after, since it becomes a Freeway again.

20km later I had some touble finding the way through a dead end street entering the Highway after the Freeway-part ends. My Kindle finally helped me to find the right map online, my 1:126.000 map from the National Forest was not really helpful in this case. The day ended at Sand Flat campground, where I heard a horrible story of a biker, who started in Boston, and ended in the hospital after he slipped on a stone while taking a bath in the American River. So I don't took a bath.
The American River, where the other biker took a bath.


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